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last update:

November 2004

Franz-Josef Arlinghaus / Ingrid Baumgärtner

Mittelalterliche Protokollbücher und moderne Datenbanken: Informationsverarbeitung im kulturellen Kontext

(E-learning-Projekt TramiTe)

Hauptseminar SS 04, Do. 14.00-16.00 Uhr

Zuordnung: Geschichte, Mittelalterliche Geschichte / Hauptstudium

 

Kommentar:

Ziel des Seminars ist es, die Studierenden für die kulturelle Basis mittelalterlicher und moderner Formen der Informationenverwaltung zu sensibilisieren. Protokollbücher stellen eine zentrale Quellengattung des Hoch- und Spätmittelalters dar, in der große Mengen an Informationen unterschiedlichster Art vermerkt wurden (Grundstücksgeschäfte, Ratsbeschlüsse, Gerichtsurteile etc.). Die Reihenfolge der notizhaften Einträge folgt weder einer sachlichen noch chronologischen Ordnung; zudem wird die Einzelnotiz oft durch spätere Zusätze ergänzt und/oder der Inhalt an anderer Stelle im Protokollbuch wieder aufgegriffen. Auf den ersten Blick erscheinen uns deshalb mittelalterliche Protokollbücher heute als Zeugnisse einer chaotischen Form der Informationsverwaltung, moderne Datenbanken gelten hingegen als vermeintlich rationalen Überlegungen verpflichtete Speichersysteme.

Im Seminar sollen die Studierenden die Einträge aus mittelalterlichen Protokollbüchern in eine moderne Datenbank übertragen. Dazu ist zum einen die Struktur der mittelalterlichen Quellengattung eingehend zu analysieren und zum anderen eine Erarbeitung der Funktionsweisen moderner Datenbanken erforderlich. Im Rahmen dieser Strukturanalysen wird es vor allem darauf ankommen, die kulturelle Bedingtheit der unterschiedlichen Formen der Informationsanordnung herauszuarbeiten. Die Studierenden sollen dann eine Datenbankstruktur entwickeln, die eine Aufnahme der Informationen aus den Protokollbüchern ermöglicht, ohne dass damit die Eigenheiten der mittelalterlichen Manuskriptkultur verdeckt werden (siehe die hierfür entwickelten Datenbank).

Als Materialbasis dienen die Kölner Protokollbücher des 14. und 15. Jahrhunderts, die als Regesten und z. T. in einer Edition vorliegen. Besonderers wichtig ist die Einbeziehung digitaler Reproduktionen von Protokollbuchseiten, da die dort sichtbar werdenden Randnotate, Streichungen und Kanzellierungen als ‚Anweisungen zum Umgang mit dem Text’ gelesen werden müssen.

Das Seminar ist Bestandteil des E-Learning-Projekts TramiTe (Transfer mittelalterlicher Textstrukturen in moderne IT-Umgebungen). Die Mitarbeiter des Multimedia-Teams der Universität Kassel werden dankenswerterweise entsprechende technische Unterstützung geben.

Literatur:

Marita Blattmann, Prolegomena zur Untersuchung mittelalterlicher Protokollaufzeichnungen, in: Frühmittelalterliche Studien 36 (2002), S. 413-432.

Ebeling, Hans-Heinrich und Manfred Thaller (Hgg.), Digitale Archive. Die Erschließung und Digitalisierung des Stadtarchivs Duderstadt, Göttingen 1999 (im Seminarordner, der bei Frau Wagner NPS 1, Zi. 2208 eingesehen werden kann).

Internet, z.B.: http://www.archive.geschichte.mpg.de/duderstadt/dud.htm. Hinweise auf weitere Projekte zu finden unter http://www.clio-online.de/

 

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