(downloads) Habilitation: August 2006 |
Franz-Josef Arlinghaus König
und Papst im Konflikt: Der Investiturstreit |
An
dem sich über mehr als fünf Jahrzehnte hinziehenden Streit zwischen König und
Papst über die Einsetzung (Investitur) von Bischöfen und Äbten lässt sich wie
an kaum einem anderen Vorgang das Besondere mittelalterlicher Politik- und
Verfassungsgeschichte aufzeigen. In dem Konflikt wurde das Verhältnis von
geistlicher und weltlicher Machte sowie die sakrale Grundlage des Königtums
neu bestimmt. Das Seminar wird nicht nur die Argumentation beider Seiten
nachzeichnen, sondern auch die Art der Streitaustragung selbst betrachten.
Denn einerseits versuchten die Gegner durch fast modern anmutende Propaganda
mit Hilfe von Briefe und andere Schreiben die Großen des Reiches für sich zu
gewinnen. Andererseits spielten gerade in diesem Streit Rituale und Gesten
eine besondere Rolle. Ziel des Seminars ist es, zum einen die Änderungen in
der Reichsverfassung und der Konzeption des Königtums auszuleuchten. Zum
anderen sollen die Teilnehmer durch die Zusammenschau der ritualisierten und
schriftlichen Kommunikationsweisen an neue Formen der Quellenkritik
herangeführt werden, wie sie in jüngster Zeit von der Mediävistik erarbeitet
wurde.
Literatur
Althoff, Gerd, Die
Macht der Rituale. Symbolik und Herrschaft im Mittelalter, Darmstadt 2003. Blumenthal,
Uta-Renate, Der Investiturstreit, Stuttgart 1982. Goez, Werner,
Kirchenreform und Investiturstreit. 910 - 1122 (Urban-Taschenbücher 462),
Stuttgart u.a. 2000. Keller, Hagen,
Schriftgebrauch und Symbolhandeln in der öffentlichen Kommunikation. Aspekte
des gesellschaftlich-kulturellen Wandels vom 5. bis zum 13. Jahrhundert, in:
Frühmittelalterliche Studien 37 (2003), S. 1-24. |